Lila macht Laune. Das samtige Blaurot von Beeren, Auberginen oder Rotkohl zieht uns geradezu magisch an. Verantwortlich für die tolle Farbe sind natürliche Anthozyane, übersetzt „Blumenblau“. Die pushen sogar die Gesundheit und schützen unsere Zellen. Wo sie drinstecken und wie du viel davon auf den Teller bekommst, zeigen wir dir hier. Und verraten auch, warum Rotkohl das gleiche ist wie Blaukraut.
Anthozyane in allen lila Pflanzen
Anthozyane hast du vielleicht noch nie gehört, aber garantiert schon gesehen. Jede tiefrote, violette oder schwarzblaue Blüte, Frucht oder Gemüse enthält reichlich von diesen natürlichen Farbstoffen. Bei roten Herbstblättern oder den rötlichen jungen Blättern mancher Pflanzen sind sie ebenfalls im Spiel. Übersetzt heißt das chemisch klingende Antho-zyan ganz poetisch „Blumen-blau“.
Dass Rotwein teilweise als gesund gilt, verdankt er übrigens auch seinem hohen Gehalt an Anthozyanen. Viel gesünder ist das lila Farbvergnügen allerdings mit Obst und Gemüse:
Lila-Laune-Obst: Brombeeren, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren, Holunderbeeren, Aroniabeeren, Acaibeeren, Kirschen, blaue Trauben, Pflaumen, Feigen, dunkelrote Äpfel
Lila-Laune-Gemüse: Rotkohl, Auberginen, Rote Bete, Radicchio, schwarzblaue Tomaten, lila Möhren, blaue Kartoffeln, rote Zwiebeln, lila Paprika, Kidneybohnen oder andere lila Hülsenfrüchte
Farbenfroher Zellenschutz
Pflanzenfarbstoffe sehen nicht nur hübsch aus, sondern haben auch einen wichtigen Nutzen – nicht nur für die Pflanze, sondern auch für uns. Anthozyane befinden sich vor allem in den äußeren Schichten der Pflanzen, um sie vor zu starker Sonnenstrahlung zu schützen. Als starkes Antioxidans binden sie aggressive freie Radikale und machen diese unschädlich. So können sie auch unsere Körperzellen schützen. In einigen Studien schienen Anthozyane sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu senken. Das konnte allerdings bisher nicht eindeutig bewiesen werden.
Rotkohl oder Blaukraut?
Rotkohl und Blaukraut sind das Gleiche. Doch welche Farbe hat der Kohl nun, rot oder blau? Für die Farbverwirrung sorgt eine Besonderheit der Anthozyane: In saurer Umgebung sind sie rot, in basischem Milieu färben sie sich blau-violett. Wer das Blaukraut lieber rot mag, gibt einfach etwas Essig oder Zitronensaft hinzu. Die Anthozyane sind ebenfalls dafür verantwortlich, dass Hortensien mal rosa und mal blaue Blüten haben. Auch dies kann man beeinflussen, indem man den pH-Wert des Bodens in Richtung sauer oder alkalisch verändert.
Viel hilft viel – aber natürlich
Sie sehen appetitlich aus, schmecken und sind gesund – also her mit den Anthozyanen! Am besten tischst du möglichst häufig die oben genannten Gemüse- und Obstsorten auf. Das bringt mehr als irgendwelche Pülverchen oder Tabletten, denn die natürlichen Lebensmittel enthalten neben Anthozyanen immer auch andere gesunde Pflanzenstoffe wie z. B. Carotinoide. Ein kleiner Nachteil: Von den Anthozyanen in Lebensmitteln nimmt unser Körper relativ wenig auf. Damit du trotzdem möglichst viel davon bekommst, gönne dir so oft wie möglich Lila-Laune-Küche. Anthozyane sitzen vor allem in den Randschichten. Deshalb schäle nicht so viel ab, sondern iss möglichst die dunklen Randschichten und alle lila Pflanzenteile mit. Lagere deine violetten Schätze am besten kühl und dunkel, aber nicht zu lange. Frisch gegessen liefern sie dir am meisten Anthozyane. Da die lila Pflanzenfarbstoffe wasserlöslich sind, gehen sie oft ins Kochwasser über. Entweder garst du die Lebensmittel mit wenig Wasser oder verwendest das lila Wasser für Suppen oder Saucen.
Lila Laune leicht gemacht: Dieser lila Smoothie garantiert dir reichlich Anthozyane und ist ruck-zuck fertig.
Heidelbeer-Ingwer-Smoothie (eine Portion)
50 g geschnittene Erdbeeren oder Heidelbeeren (frisch oder gefroren)
25 g frische Heidelbeeren
5 Eiswürfel
200 ml Orangensaft
1/2 Teelöffel gemahlener Zimt
1/2 Teelöffel frische Ingwerwurzel, geschält und gehackt
Etwas Puderzucker
Zubereitung: Alle Zutaten in einen Mixer geben und abgedeckt 20-30 Sekunden lang glatt pürieren. Nach Bedarf mit Puderzucker süßen.
Note: Since everyone’s health history and nutritional needs are so different, please make sure that you talk with your doctor and a registered dietitian to get advice about the diet and exercise plan that‘s right for you.